MEBUS, das Savoy Auto-Museum und Georgia’s „Indianer“

Die letzten beiden Tage waren geprägt von Ausflügen und Museumsbesuchen, die unsere Peer-Buddies (Austauschstudenten der Kennesaw State University) für uns geplant und vorbereitet haben. Dies war sogar teilweise Unterrichtsinhalt des Deutschunterrichts bei der Professorin Dr. Sabine Smith, die uns bei den Besuchen auch begleitet und währenddessen stets mit Snacks versorgt hat.

MEBUS

Das MEBUS ist eine renommierte Music Business School an der Kennesaw State University. Wir haben eine großartige Führung durch das MEBUS von Direktor Keith Perissi und dem stellvertretenden Direktor Danny Howes bekommen, welche deren Passion zur Musik eindrucksvoll dargestellt haben.

Joel A. Katz Music and Entertainment Business Program

Die Gruppe vor dem MEBUS Haus

All das vereint das MEBUS. Koryphäen der Musikindustrie unterrichten junge, motivierte Menschen, um zu einem späteren Zeitpunkt ihre Leidenschaft zu ihrem Beruf machen zu können. Neben vielen Infos zu MEBUS selbst, gab es auch viele Informationen zu der Person, die diese Einrichtung ins Leben gerufen hat: Joel A. Katz. Joel A. Katz ist ein Anwalt, der unglaublich viele große Namen und Persönlichkeiten in der Musikindustrie vertreten hat und auch immer noch vertritt.

Die Tour begann mit einer generellen Einführung, was das MEBUS ist, wofür die Business School steht und was das Ziel ist. Eine Inspiration, die aus der Tour mitgenommen werden konnte: Musik ist nicht nur Kunst, sondern ein riesiges Business, was auch ein sehr erfüllender Beruf sein kann. Ob Musik produzieren und publizieren oder weitergehende Tätigkeiten in der Musikindustrie – die Möglichkeiten in diesem Business sind vielfältig.

Dementsprechend ist das gesamte MEBUS Gebäude auch mit beeindruckenden Exponaten geschmückt. Von signierten Gitarren, diverse Gold- und Platin-Schallplatten bis hin zu Grammy Awards weltbekannter Musiker*innen waren alle denkbaren, prägenden Momente der Musikgeschichte festgehalten.

Zusammenfassend ein sehr schönes Erlebnis, mit vielen Eindrücken, die wir noch lange im Kopf behalten werden. Für uns persönlich ist dies ein mit Sicherheit nachhallender Ausflug gewesen, der einige von uns inspiriert hat. MEBUS zeigt, was junge Menschen mit den richtigen Ressourcen – auch in Kunst und Kultur – für Entwicklungsmöglichkeiten haben.

Savoy Automobile Museum

Das im Jahr 2021 eröffnete Savoy Automobile Museum bringt Menschen sämtlicher Altersgruppen die kulturelle Vielfalt des Automobils näher. Der Leitsatz des Museums ist: „Connecting people to the cultural diversity of the automobile“ – Getreu diesem Motto zeigt es eine Vielzahl amerikanischer Fahrzeuge der Automobilgeschichte. Ergänzt wird diese beeindruckende Ausstellung durch die regelmäßig wechselnden Sonderausstellungen. In unserem Fall eine Sonderausstellung zu Rennwagen der amerikanische Motorsportgeschichte, sowie sogenannte Orphans (Waisenkinder) und Woodies (KFZ mit Holzelementen).

Der 1960 Cadillac (62 Series)

Das Savoy Automobile Museum war eine spannende Erfahrung. Wir waren beeindruckt von der Vielfalt und Diversität dieser Ausstellung. In der aktuellen Konstellation waren viele Autos dabei, die Zeitzeugen der Automobilindustrie sind und die Entwicklung über die letzten Jahrzehnte dokumentieren.

Es ist unglaublich interessant zu sehen, wie sehr sich die Automobilindustrie im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Hoch beeindruckend ist, dass es noch so gut erhaltene Autos aus diesen längst vergangenen Zeiten gibt. Generell war das Savoy Automobile Museum stilvoll und sehr aufgeräumt. Alles in allem ein sehr ansprechendes Museum, welches jedes einzelne Ihrer Ausstellungsstücke in Szene zu setzen weiß.

Etowah Indian Mounds

Als nächsten Halt unserer Tour besuchten wir den Nationalpark Etowah Indian Mounds, der als historische Stätte die Überreste/Struktur einer Siedlung amerikanischer Ureinwohner aus der Zeit um 1500 darstellt und in einem Museum das Leben der Bevölkerung erklärt. Diese Siedlungen wurden meist entlang von Flüssen und auf fruchtbarem Lehmboden erbaut und waren durch Schutzgräben und Palisaden geschützt.

An einem Modell konnten wir uns ein Bild der Ansiedlung machen und die Überreste beim anschließenden Rundgang durch den Nationalpark erkunden, bei dem wir von einem Ranger begleitet und mit Informationen versorgt wurden.

Ein Modell des Dorfes im Etowah Museum

Die Besonderheit dieser Siedlungen hier im Norden Georgias waren künstlich angelegte Erhebungen, auf denen je nach Stand in der Hierarchie des Stammes wichtige Personen ihre Hütten errichtet hatten. So wohnte beispielsweise der Priester auf dem höchsten Berg, der mittlerweile über eine Treppe für uns Besucher begehbar war. Auch eine nach dem Vorbild damaliger Hütten nachgestellte Lehmhütte war in Originalmaßstab zu besichtigen. Besonders der angrenzende Fluss mit darin beheimateten Schildkröten war ein wunderschönes Naturerlebnis und eine willkommene Abwechslung zum amerikanischen Verkehr, den wir hier täglich erleben. Auch die ausführlichen und lebendigen Schilderungen des damaligen Lebens haben sehr dabei geholfen mit einigen Stereotypen klassischer „Indianer“ aufzuräumen. 

Chieftains Museum

Einen weiteren Zwischenstopp haben wir beim Chieftain-Museum eingelegt. Ein historisches Herrenhaus, dessen Besitzer Major Ridge bedeutend für die Geschichte des Cherokee-Stammes war. Die Cherokees wurden nach der Besiedelung des Landes durch europäische Einwanderer in ein Reservat in Oklahoma umgesiedelt und verloren dadurch nahezu allen Besitz. Diese Umsiedelung von ca. 16.000 Ureinwohnern wird in der Geschichte als „Trail of Tears“ bezeichnet, weil ca. 4.000 von Ihnen auf dem weiten Weg in das Ihnen vertraglich „zugeordnete“ Gebiet ihr Leben ließen. Major Ridge trat in vielen Verhandlungen zwischen Einwanderern und Einheimischen als Vertreter der Cherokee auf und war somit mitverantwortlich für deren Vertreibung, was ihn zunehmend unbeliebter werden ließ. Daher war der Besuch im Chieftain-Museum eine interessante Erfahrung, da es ein Symbol für den Konflikt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zwischen Einwanderern und Ureinwohnern in der amerikanischen Geschichte ist.

Rome

Auf unserem Rückweg zurück nach Kennesaw hatten wir noch die Möglichkeit die schöne Kleinstadt Rome bei einem kurzen Zwischenstopp auf uns wirken zu lassen. Ihr Name rührt (wie der einiger anderer Kleinstädte im Süden der USA) vom europäischen Vorbild Rom. Sie ist ein Beispiel für eine typische amerikanische Kleinstadt der Südstaaten. Bekannt ist sie für ihre Kunst- und Kulturszene und (zumindest laut der Mundpropaganda unserer Peer-Buddies) ebenso für eine kulinarische Spezialität: frittierte grüne Tomaten, die wirklich besonders gut waren.

Insgesamt waren es zwei sehr interessante Tage, die uns viel Einblick in die amerikanische Kultur und Geschichte gegeben haben, wie man ihn als Tourist mit Sicherheit nicht bekommen hätte!

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