Zwischen Alligatoren, Delfinen und den größten Containerschiffen…

Langsam neigt sich unser US-Aufenthalt dem Ende zu und die Gruppe mit den KSUlern ist jetzt schon wieder zurück in Deutschland.

Ich mache in Hamburg seit 2021 eine Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann bei Maersk. Aus diesem Grund mache ich zurzeit mein Praktikum nicht in Atlanta, wie die anderen Stipendiaten, sondern in Savannah an der Atlantikküste Georgias bei der Hafenagentur Norton Lilly International. Savannah gehört zu den 5 grössten Häfen der USA und es werden im Jahr ungefähr so viele Container umgeschlagen wie in Bremerhaven. Neben den Containerterminals (Garden City und Ocean Terminal) gibt es auch noch einige Terminals, die sich mit Bulkladungen befassen. An diesen Terminals werden hauptsächlich Düngemittel, Holzpellets und u.a. auch Chemikalien umgeschlagen.

Die Arbeit der Hafenagentur ist für mich besonders interessant, da mein Ausbildungsbetrieb in Deutschland ebenfalls Kunde von Norton Lilly ist und die Arbeiten, die eine Hafenagentur verrichtet, auch in Hamburg oft an Hafenagenturen ausgelagert sind und nicht von den Reedereien selbst übernommen werden.


Die Arbeit der Hafenagentur besteht darin, die Reedereien mit ihrem Lokalwissen beim  Einlauf  in den Hafen zu unterstützen und gewisse Dinge zu organisieren. Dazu gehört u.a. die Versorgung mit Frischwasser, der Kontakt zu den Lotsen oder die Anmeldung bei der US-amerikanischen Zollbehörde. Regelmäßig müssen die Agenten der Agentur auch auf die Schiffe, um z.B. Wasserproben abzuholen oder Pakete auf die Schiffe zu bringen, die vorher nach Savannah gesendet wurden. Besonders interessant sind sogenannte Foreign – Arrivals. Wenn Savannah für die Schiffe der erste US-Hafen ist, muss die gesamte Crew zum Facecheck mit dem Zoll. Die Agenten der Hafenagentur begleiten dann die Customs Officer auf das Schiff und alle Mitglieder der Crew müssen mit ihren Pässen und Visa nacheinander vortreten. Der Prozess ist ähnlich wie die Passkontrolle, die man vom Flughafen kennt.

Savannah ist im Allgemeinen eine sehr schöne und alte Stadt, die ein großes historisches Zentrum hat, dass man sehr gut zu Fuss erkunden kann, anders als viele andere amerikanische Städte. Das gesamte historische Zentrum hat über 20 Squares, die wie kleine Parks angelegt sind, um im Sommer den Bewohnern schattige Fläche bieten. Umgeben ist Savannah von Sümpfen und Marschland, in dem man auch gut die Gezeiten beobachten kann. Die Auswirkungen der Tide sind zwar nicht so stark wie in der Nordsee, aber sie ist auf jeden Fall spürbar. In den zahlreichen Seen und Tümpeln befinde sich viele Alligatoren. In ganz Georgia sollen es insgesamt 200.000 sein. Am Anfang noch sehr besonders, habe ich mich mittlerweile dran gewöhnt, dass sich in der Nähe des Wassers immer einige dieser Tiere sonnen. Am Stadtstrand von Savannah gibt es auch einige Gruppen von Delfinen, die sich ganzjährig in hiesigen Gewässern befinden.

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Woche 7 – Über Verantwortung, Abschied und Motorsport in Alabama

Zuerst einmal zu meiner Person: Ich bin Andi, 22 Jahre alt und momentan im dritten Lehrjahr meiner Ausbildung zum Werkzeugmechaniker.

Ich bin einer von vier Azubis die ihr Betriebspraktikum bei der ZF in Gainesville Georgia absolvieren, wie bereits Jonathan im vorherigen Blog erwähnt hat.

Ich arbeite den Großteil meiner Zeit mit einem Controlling Engineer bei der ZF zusammen und helfe diesem bei Instandhaltungstätigkeiten jeglicher Art um die Produktion aufrecht zu erhalten. Demnach ist meine Arbeit mit großer Sorgfalt und Pflichtbewusstsein verbunden. So durfte ich diese Woche die Verantwortung für den Aufbau, die Optimierung und die Testauswertung einer Induktions-Heizanlage übernehmen. Dabei konnte ich viele Verbesserungen hervorbringen und diese auch eigenständig, in enger Absprache mit meinem Supervisor umsetzen.

Die Zusammenarbeit mit meinen amerikanischen Kollegen bereitet mir große Freude und ich lerne tagtäglich neue Tricks und Kniffe im Bezug auf meinen Aufgabenbereich. Dabei darf der Spaß aber nicht zu kurz kommen und es wird mir großes Interesse an meiner Person, dem Leben in Deutschland sowie meinem Beruf entgegengebracht, wodurch interessante Gespräche entstehen und viel gelacht wird.

Nun komme ich zu dem eher unangenehmen Teil meiner Woche: dem Abschied von unserer Azubi-Gruppe der Kennesaw State University. Am Samstag war es dann leider soweit und wir nahmen die 1,5 stündige Fahrt von Gainesville nach Kennesaw auf uns, um die letzen gemeinsamen Stunden miteinander zu genießen. So ließen wir unsere Erlebnisse der letzten Wochen auf dem KSU-Campus Revue passieren, bis der emotionale Abschied bei der Abreise eintrat. „Good-byes are hard“ und jetzt liegt es an uns was wir aus den entstandenen Freundschaften machen.

Genug der Trauer, nun ging es für Jonas, Julian und mich weiter auf einen Roadtrip in Philipps Cabrio, um Anni und ihre Arbeitskollegin beim Children‘s of Alabama Indy Grand Prix zu besuchen. Bei ohrenbetäubendem Motorengeheule, Burgern und ausgelassener Stimmung verfolgten wir gespannt das Rennen. Ein Highlight dieses Ausfluges war das hautnahe Erleben der Rennteams im Paddock, wobei wir auch den ehemaligen Formel-1 Fahrer Romain Grosjean trafen.

Nach dem Grand Prix machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg, wobei wir noch einen „Boxenstopp“ bei unserer Programmdirektorin Iris in Atlanta machten, wo wir auch Sandy von der German American Chamber of Commerce trafen. Nach einer kleinen Stärkung in Form von Pizza sprangen wir noch in den Rooftop-Pool mit Aussicht auf die Skyline Atlantas. Alles in Allem ein äußerst gelungener Abschluss für ein sehr erlebnisreiches Wochenende.

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