Gemeindeversammlung von Kennesaw

Am Montagabend hatten wir das Vergnügen, die monatliche Gemeindeversammlung von Kennesaw mitzuerleben. Diese, im Süden der USA als sehr wichtig empfundene Veranstaltung, begann mit einer Begrüßung der anwesenden Gemeindemitglieder und in diesem Fall einer Begrüßung von uns „Besuchern aus Deutschland“ durch den Bürgermeister. Derek Easterling hatte selbst einige Jahre in Deutschland gearbeitet und konnte uns somit in gebrochenem Deutsch willkommen heißen.

Die Besprechung startete mit einem Bittgebet in dem unter anderem den Opfern des Anschlags in Brüssel gedacht wurde. Danach wurde eine Polizistin und Mutter vorgestellt, die das Treuegelöbnis gegenüber der Nation und der Flagge sprechen sollte.

Als nächstes konnten Bewerber für eine öffentliche Richterstelle sich in einem Art Wahlkampf messen, indem sie sich der Gemeinde kurz vorstellten und versuchten diese, sowie den Gemeinderat davon zu überzeugen für sie zu wählen. Nach dieser, zum Teil mit einprägsamsten Sprüchen untermauerten Vorstellungsrunde, wurde eine Gruppe Damen vom Notfall-Service für ihre Dienste geehrt. Nachdem der Bürgermeister sein Lob aussprach wurde den Geehrten mit Standing Ovation applaudiert.

Nun starteten die öffentlichen Anhörungen. Diese läuft folgendermaßen ab: Erst trägt ein Bürger das Anliegen unter Eid vor, dann gibt es die Möglichkeit einen öffentlichen Kommentar beizutragen und danach entscheiden die Ratsmitglieder via Handzeichen darüber. Es wurde zum Beispiel ein Beschluss für einen neu eröffnenden Alkoholshop gefasst, bei dem bestimmt wurde wie viel Steuern dieser zu zahlen hat und Regeln zur Menge des zu verkauften Biers getroffen wurde.

Nach der Verabschiedung der Teilnehmer der Sitzung wurden wir noch in das Büro des Bürgermeisters geführt. Dort wurde uns unter anderem vom sogenannten Andrews-Überfall erzählt, bei dem ein Eisenbahnzug von einer Gruppe freiwilligen der Unionsarmee gestohlen wurde um eine Eisenbahnbrücke zu zerstören. Der eigentliche Lokführer verfolgte die Soldaten jedoch erst zu Fuß, und dann mithilfe einer Handhebeldraisine, um sie schließlich einzuholen und ihr Vorhaben zu verhindern. Dieses sogar verfilmte Ereignis erfüllt die Einwohner hier immer noch mit Stolz und die gestohlene und wiedergeholte Lokomotive ist heute noch in einem Museum in Kennesaw ausgestellt.

Zum Schluss folgten noch ein paar Fotos mit dem Bürgermeister und dann ließen wir diesen sehr lehrreichen und interessanten Abend in einem Restaurant um die Ecke ausklingen.

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Liebe Grüße aus Kennesaw

Clara, Vanessa

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