Es gibt Vorlesungen, die nicht immer Freudensprünge bei den Studenten auslösen. Sei es durch das Thema, durch die Startzeit oder beidem zusammen.
Dieses Mal: Buchhaltung – 20:00 Uhr im Burruss Building, die Fakultät für Wirtschaft an der KSU.
Gestern Abend legte ich also eine Spätschicht ein, um den Hauptaufgabenbereich in meinem Ausbildungsbetrieb zu vertiefen und besuchte die Buchhaltungsklasse vom deutschen Professor Benedikt Quosigk. Nach seinem Abitur in Deutschland studierte er an der KSU Buchhaltung und nahm sich nach der Vorlesung ausgiebig Zeit, um mir alle möglichen Fragen zu beantworten.
Das besprochene Thema Investitionen und Budgetplanung spielt in meinem Ausbildungsbetrieb regelmäßig zum Jahresabschluss und beim Haushaltsplan eine große Rolle. Auch in der Berufsschule haben wir dieses Jahr das Thema Investitionen besprochen und deswegen konnte ich mich mehrmals aktiv an der Vorlesung beteiligen. Somit konnte ich mir die zahlreichen englischen Fachvokabeln ableiten und war von den vielen Übereinstimmungen des Lehrstoffes mit den deutschen Berufsschulen begeistert.
Während das Prinzip der Investitionen in Amerika und Deutschland identisch sind, sind mir bei Planung und Herangehensweise einige Unterschiede aufgefallen. Eine Investition wird in Amerika zum Beispiel erst ab einen Diskontsatz von 12 % als lohnenswert betrachtet. Auch auf Grund der vielen Möglichkeiten der Kapitalanlagen in Amerika sollte man keine Investitionen unter diesem Wert eingehen, rät Quosigk.
Inflation bzw. Deflation des Geldes spielt eine viel gewichtigere Rolle als bei uns. Da wir uns seit Jahren eher in inflationärer Richtung bewegen, ist die Berücksichtigung dieser nur konsequent und logisch. Dieser Faktor wurde bei meiner bisherigen Arbeit in Deutschland nie berücksichtigt und ich freue mich schon, über dieses Thema mit meinen Kollegen zu diskutieren.
So endete auch schon diese sehr interessante und lehrreiche Vorlesung und ich freue mich auf die nächsten Montagabende, wenn ich wieder eine Verabredung mit der Buchhaltung habe.
Sonnige Grüße aus Kennesaw,
Johannes Trommler