God bless America, our (temporary) home sweet home

„Der Memorial Day ist der bedeutsamste US-amerikanische Feiertag, weil es den Unabhängigkeitstag ohne ihn gar nicht geben würde.“

Jedes Jahr am letzten Montag im Mai gedenkt eine ganze Nation denjenigen, die im Krieg für das Vaterland gefallen sind. Cindy, Julie und ich durften diesen nationalen Feiertag hautnah in der Landeshauptstadt, in Washington D. C., erleben. Ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass uns dieses Wochenende für immer in Erinnerung bleiben wird!

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Unsere Reise nach Washington begann bereits um fünf Uhr am Morgen des 27. Mai, als mich meine host sister Michelle zum Flughafen gefahren hat. Michelle, if you ever read this, you’re the best! Not many would actually do this for me. Nachdem wir gegen neun Uhr schließlich in Washington gelandet sind, ging es erstmal zu unserem Airbnb in Bethesda. Dort haben wir Karen und ihren Mann kennengelernt, beide ebenfalls Deutsche. Sie haben uns sehr herzlich empfangen und mit jeglichen Reiseführern ausgestattet. An unserem ersten Tag haben wir alle Hauptsehenswürdigkeiten besichtigt: vom Weißen Haus, über das Washington Monument (welches derzeit leider aufgrund von Bauarbeiten geschlossen ist) bis hin zum Lincoln Memorial und World War II Memorial, wo wir ein kleines Stück „Heimat“ wiederfanden. Die Gedenkstätte erinnert an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen US-Soldaten und für jeden der damals 48 Staaten steht eine Säule am östlichen Ende des Reflecting Pool (Alaska und Hawaii bekamen erst nach dem Krieg US-Staaten).

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Nach einer kurzen Stärkung bei &Pizza – ein absolutes Muss in Washington – ging es weiter zur National Portrait Gallery, wo wir Bilder der aktuellen Ausstellung „The Face of Battle: Americans at War, 9/11 to Now“ bestaunten. Ein Stockwerk höher widmete sich eine ganze Ausstellung dem Leben und Erbe von John F. Kennedy, dessen 100. Geburtstag auf den Memorial Day fiel. Im Anschluss sahen wir den Ort, an dem 1865 das Attentat auf Abraham Lincoln stattfand – das Ford’s Theatre.

Abgerundet wurde diese ohnehin ereignisreiche Tag mit der wunderschönen Aussicht vom Rooftop des W Washington D. C., einem der edelsten Hotels im ganzen Umkreis. Keine Ahnung wie, aber wir haben es tatsächlich geschafft, dass uns der Türsteher in den VIP-Bereich ließ, um ein paar Bilder zu machen. Rückbetrachtend hätten wir nicht glücklicher sein können.

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Am zweiten Tag frühstückten wir auf einem Farmers Market, der auf unserem Weg zur Metro lag und machten uns anschließend auf unseren Weg nach Georgetown. Der Stadtteil wird vor allem aufgrund seiner historischen Architektur und der urbanen Atmosphäre sehr geschätzt. Hier findet man süße Cafés, Souvenirläden sowie die größten Einkaufsstraßen. Georgetown befindet sich übrigens am Potomac River – ein Spaziergang am Ufer bat sich folglich regelrecht an. Washington D. C. gilt als die fitteste Stadt in ganz Amerika, das können wir nur bestätigen. Nach einem kurzen aber heftigen Regenschauer machten wir uns schließlich wieder auf den Weg in Richtung Zentrum. Wir liefen durch die bunten Straßen Chinatown bis wir abends letztendlich beim State Capitol ankamen. Dort fand anlässlich des Memorial Day ein kostenloses Konzert statt. Während Millionen von Menschen dieses Spektakel im Fernsehen verfolgten befanden wir uns mittendrin. Um Cindy zu zitieren:

„Das war das schönste, was ich bisher in den Staaten erleben durfte.“

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Und am Montag war es schließlich soweit: Memorial Day. Die ganze Stadt war gefüllt mit Flaggen und Stolz. Nach einem kurzen Besuch im John F. Kennedy Center for the Performing Arts wurden wir Teil der landesweit größten Gedenkparade entlang der Constitution Avenue. Die Parade ist eine familienfreundliche Veranstaltung und doch erinnert sie gleichzeitig an die wahre Bedeutung des Memorial Day: Denjenigen zu gedenken, die im Krieg gefallen sind. Traditionsgemäß wird die US-Flagge bis Mittag auf Halbmast gesetzt und viele Menschen besuchen Friedhöfe und schmücken die Gräber mit der amerikanischen Flagge.  Wir hätten uns wirklich kein besseres Wochenende aussuchen können, um das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum der USA zu erkunden!

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Ganz liebe Grüße,

Carolin, Cindy & Julie

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