Hallo, aus dem in letzter Zeit nicht mehr so sonnigen Georgia. Das ist jetzt leider schon die letzte Woche meines achtwöchigen Praktikums. Ich viele interessante Erfahrungen gesammelt und dabei mein Wissen enorm erweitert. In Deutschland befinde ich mich gerade im dritten Ausbildungsjahr meiner Ausbildung zum Gießereimechaniker, bei der BMW Group in Landshut.
Erst einmal ein großes Dankeschön an meinen Ausbilder und die BMW Group, dass ich mich auf den Weg in die USA machen konnte und viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln durfte! Ich bin immer noch sehr froh, dass ich hierbei so viel Unterstützung und Ermutigung erhalten habe.
Mein Praktikum in den USA absolviere ich bei der voestalpine Automotive Components Cartersville Inc. Die voestalpine mit Hauptsitz in Linz ist mit 500 Konzerngesellschaften und Standorten in mehr als 50 Ländern auf allen 5 Kontinenten vertreten. Der Konzern zählt mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie.
Seit vier Jahren ist der Standort in Cartersville, Georgia die neue Zentrale zur Belieferung von Premiumherstellern im Automobilbereich mit ultrahochfesten Karosseriebauteilen. Das Lieferangebot an diesem Produktionsstandort reicht von Pressteilen über Baugruppen bis hin zu warmumgeformten und lasergeschweißten Platinen.
Ich bin für die Dauer meines Praktikums hauptsächlich in der Qualitätssicherung bzw. in der Werkstoffprüfung tätig. Meine Hauptaufgaben sind die Durchführung von norm- und spezifikationskonformen Prüfungen. Dazu zählt die Vorbereitung von Zug- und Biegeprüfungen. Dabei wenden wir ausschließlich zerstörende Werkstoffprüfverfahren an. Die zu prüfenden Karosseriebauteile werden am Anfang, in der Mitte und am Ende eines Produktionszyklus ausgesondert, für die Prüfung vorbereitet, geprüft und dokumentiert.
Meine Arbeitsschritte setzen sich meist wie folgt zusammen.
Die Prozesse der Materialprüfung sind wiederkehrend, trotzdem ist bei jedem Arbeitsschritt äußerste Konzentration und Genauigkeit gefragt. Durch die damit verbundene Struktur, sahen meine Arbeitstage meist sehr gleich aus. Deshalb wahren kleinere Projekte eine willkommene Abwechslung. Zu diesen Projekten zählten unter anderem der Austausch eines defekten Pumpenmotors. Sowie die darauffolgende Inbetriebnahme und Funktionsprüfung des neuen Pumpenmotors durfte ich selbstständig durchführen. Es folgten kleinere Projekte wie die neu Gestaltung der Lagerfläche und das reinigen eines weiteren Lagerraumes. Das Erstellen eines „Markierungs Plans/Map“, für ein sich in der Entwicklungsphase befindliches Bauteil, hat mir besonderes Freude bereitet. In einem Projekt fertigten die Auszubildenden des Standortes „Gerändelte Schrauben“ für unsere universale statische Material-Prüfmaschine.
Das Unternehmen bildet, in einem an die duale Ausbildung angelehnten System aus. Dabei haben die Trainees am Vormittag praxisbezogene Lehreinheiten innerhalb des Produktionsstandortes. Darauf folgt der Unterricht in der „Career Academy“, wo ihnen theoretisches Fachwissen vermittelt wird. Am Nachmittag besuchen sie regulär die High-School, wobei sie am allgemeinbildenden Unterricht teilnehmen. Die Ausbildungszeit beträgt 2 Jahre.
Ich bin wirklich unglaublich dankbar und überglücklich für diese außergewöhnliche Zeit und möchte mich deshalb noch einmal bei der Joachim Herz Stiftung für diese außergewöhnliche Möglichkeit bedanken! Ebenso möchte ich mich auch bei allen Kollegen in meiner amerikanischen Firma bedanken, welche mich während des Praktikums bei allem unterstützt und ermutigt haben! Nicht zu vergessen ist auch die staatliche Berufsschule Pegnitz, welche mir sehr geduldig bei den Formularen und den Visumsvorbereitungen geholfen und mich für das Programm freigestellt hat.
Die Zeit in den USA habe ich als unglaublich bereichernd empfunden. Ich hoffe, dass auch in den nächsten Jahren noch viele, weitere Auszubildende diese Möglichkeit erhalten werden.
Danke und ganz liebe Grüße,
Benjamin