Von der amerikanischen Geschichte bis zum Sonnenuntergang am Strand war alles dabei…

Eintauchen in die Geschichte Georgias

Samstagmorgen holte uns der Big Owl Bus (BOB) von den Unterkünften ab, um uns in den Norden von Atlanta zu bringen. Der erste Stopp war das „Savoy Automobile Museum“ in Cartersville. Auf über 6000 Quadratmetern präsentiert der hochmoderne Bau eine Vielzahl an Autos. Viele davon stehen für längst vergangene Zeiten – Oldtimer, samt Drahtspeichenrädern, Holzverkleidung oder Heckflossen. Die Meisten unter uns waren Laien bei diesem Thema, aber das war kein Problem, denn die Mitarbeiter des Museums standen für alle Fragen rund um die Ausstellungsstücke offen.

Unsere zweite Station an diesem Tag waren die „Etowah Indian Mounds“. Ebenfalls in Cartersville liegt hier eine archäologische Ausgrabungsstätte: Das heute von Gras bedeckte Gelände war bereits vor 1000 Jahren Siedlungsgebiet von amerikanischen Eingeborenen. Hügel, Gräben, die Nähe zum Fluss und natürlich diverse Ausgrabungsfunde gaben uns einen ganz kleinen Eindruck vom Leben, das sich an dieser Stelle einst abgespielte.

Der dritte Stopp lag in Rome (nach wie vor in Georgia – nicht Italien!), hier befindet sich das „Oak Hill House“ samt „Martha Berry Museum“. Wir erlebten eine Führung durch das stattliche Anwesen im viktorianischen Stil, das einst von der berühmten Martha Berry bewohnt wurde. Sie gründete das bis heute nach ihr benannte Berry College, das bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Jungen wie Mädchen umfassende Schulbildung ermöglichte. Heute sticht das College nicht zuletzt durch seine großen Grünanlagen hervor, die diverse Arten von Sport und Bewegung ermöglichen.  

Im Zentrum von Rome ließen wir den Tag ausklingen, bei einem Spaziergang durch die belebten Straßen dieser kleinen Stadt. Der BOB brachte uns zurück nach Kennesaw und damit auch ins Wochenende.

Roadtrip nach Savannah! (Samstag-Sonntag, 02.04.-03.04.2022)

Nachdem wir gegen 6 p.m. wieder im Hotel angekommen sind, hieß es für einige von uns: schnell Sachen packen und auf nach SAVANNAH!!

Zusammen mit einem unserer PeerBuddies Lindsey fuhren wir zu zehnt in zwei Autos den Highway entlang und der Sonne entgegen. Nach 4,5 Stunden Fahrt sind wir mitten in der Nacht gut in unserem Hotel in der Nähe von Savannah angekommen und fielen sofort ins Bett.

Doch viel Schlaf blieb uns nicht, denn bereits um 8.30 a.m. ging es für uns in die wunderschöne Küstenstadt. Zu Fuß erkundeten wir die 150.000 Einwohner City mit beeindruckendem Südstaaten-Flair.

Immer wieder kreuzten wir kleine gepflegte Parks, sodass uns diese Stadt wie eine kleine Oase vorkam. Besonders idyllisch war der Forsyth Park, den wir für ein kleines Fotoshooting nutzen.

Nach einem kleinen Snack und einem Einkaufsbummel durch die Innenstadt, kehrten wir der beeindruckenden Stadt, welche außerdem als Drehort für den Film Forrest Gump diente, den Rücken zu und fuhren ca. 30 Minuten auf die Tybee Island. Dort verbrachten wir den Nachmittag und badeten, sonnten uns und spielten bis in den Abend hinein Frisbee und Volleyball. Bei 24 Grad hatten wir alle das Gefühl von Hochsommer, Urlaub und Freiheit. Als krönenden Abschluss genossen wir gemeinsam ein leckeres Abendessen in einem einheimischen Restaurant, bevor wir Sonntagabend wieder die Heimfahrt antreten mussten.

Es war ein unglaublich schöner Roadtrip, der uns allen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Die Geschichte des US-Bürgerkriegs und Delta Museum (Montag, 04.04.2022)

Am Montagmorgen im Kurs von Dr. Smith hielt die Gastsprecherin Dr. Jennifer Dickey einen Vortrag über „Southern History and Memory making“. Als erstes referierte sie über den US Civil War zwischen 1861 bis 1865. Es war ein Krieg zwischen den United States of America and Confederate States of America, dieser wurde ausgelöst durch die Abspaltung von elf südlichen Staaten nach der Wahl von Lincoln. Den Krieg gewannen schließlich die United States of America. Es gibt viele Mythen über die Niederlage, wie zum Beispiel die Abspaltung verursachte den Krieg und nicht die Sklaverei. 93% der konföderierte Denkmäler wurden nach 1895 errichtet. Im frühen 20. Jahrhundert wurden noch weitere enthüllt. Das weltweit größte Denkmal ist der Stone Mountain, der im Mai 1970 enthüllt wurde. In den letzten Jahren wurden immer wieder Denkmäler zerstört. Ein Beispiel dafür ist der „Lion of Atlanta“, nach mehrfacher starker Beschmutzung entfernte die Stadt den Löwen im August 2021. 2020 starteten viel Black Lives Matter Proteste, dabei wurden einige Denkmäler beschmutzt und anschließend auch entfernt. 

Anschließend fuhren wir in das Delta Museum, das sich in der Nähe des zweitgrößten Flughafens der Welt befindet, dort ist auch der Hauptsitz der Airline.

Das Museum bietet eine große Vielfalt, man kann historische sowie moderne Flugzeuge und deren Innenleben sehen. Wir haben uns die Technik und die verschiedenen Klassen einiger Modelle angeschaut und durften auch probesitzen.

Besuch in der German American Chamber of Commerce (Dienstag, 05.04.2022)

Für einige von uns fing der Morgen bereits 09:30 Uhr an, als wir die Deutschklasse von Herrn Dr. Petterson besuchten.

Der Inhalt dieser 1h und 15 Minuten bestand darin sich gegenseitig in kleinen Gruppen kurz vorzustellen, um ein bisschen mehr über die Studierenden und den anderen JHS Stipendiaten zu erfahren. Danach ging es direkt damit weiter, dass die Studierenden den Anfang ihrer Vortrage in Deutsch vorgestellt haben, um sich auf ihr Final Exam für diesen Kurs vorzubereiten. Die Vortrage waren sehr vielfaltig und somit auch die Vorstellungen dieser. Nachdem jeder der Studierenden sein Thema und die Einleitungen kurz präsentiert hat, durften wir in kleinen Gruppen ein kurzes Feedback dazu geben. Dazu haben wir kleine Tipps und Verbesserungsvorschläge, sowie Beispiele gegeben, die die Studierenden am Ende der Klasse umgesetzt haben – indem sie die Stellen ihres Vortrages wiederholt haben, wo es noch Verbesserungsbedarf gab.

Die nächste Station war die AHK – German American Chambers of Commerce. Dort wurden wir bereits von den Mitarbeitern und der Konsulin erwartet.

Als erstes starteten wir mit einer kleinen Vorstellungsrunde, wo wir viel über die Stipendiaten, die Mitarbeitenden und die Konsulin in Erfahrung brachten. Wir erfuhren, dass es im Konsulat verschiedene Dienstgrade gibt, die verschiedene Qualifikationen plus eventueller Zusatzausbildung des Auswärtigen Amts erfordern. Zudem berichtete Frau Moltmann, dass man als Konsulin vier Jahre an einer Station arbeitet und diese danach wechselt. Dies geschieht indem man sich jeweils drei Standorte der Kategorien A, B und C aussucht. An welchem Standort man dann allerdings arbeitet entscheidet am Ende das Konsulat. Allerdings ist es ebenfalls möglich den Aufenthalt an einem Standort auf 5 Jahre zu verlängern. Frau Moltmann selbst war bereits in Armenien, Usbekistan und Berlin. Seit September 2021 ist sie in Atlanta.

Wusstet ihr, dass es in den USA keine allgemeine Berufsausbildung gibt, wie wir sie kennen? Es ist in den USA üblich die Mitarbeiter auf das eigene Sortiment auszubilden und zu spezialisieren, anstatt auf den Beruf. Zudem kann man ein Zertifikat bekommen, welches bestätigt, dass man diesen Beruf gelernt hat. Dies ist aber mit einer Prüfung, wie wir sie kennen nicht gleichzusetzen. Das möchte die AHK andern und die deutsche Berufsausbildung in den USA etablieren. Die AHK besteht bereits seit 128 Jahren und ist in 92 Ländern vertreten. Sie hat insgesamt 140 Standorte. Ein paar davon sind in den USA, wie zum Beispiel in Atlanta, New York, Chicago, Detroit usw. Die AHK ist sowohl Dienstleister für Unternehmen, als auch Mitgliederorganisation, sowie Vertreter der deutschen Wirtschaft. Sie ist Anlaufstelle für kleine und mittelständische Unternehmen, damit diese sich am amerikanischen Markt etablieren. Die AHK analysiert Märkte, findet potenzielle Partner und kümmert sich um die Personalsuche und die Standortwahl. Wenn das Unternehmen mit der AHK zufrieden ist, kann es Mitglied werden, wobei auch schon eine Mitgliedschaft vor erbrachten Leistungen möglich ist. Die AHK hat bereits 620 deutsche und amerikanische Unternehmen als Mitglieder. Ebenfalls unterstützt sie die Kommunikation zwischen den Mitgliedern, indem die AHK zum Beispiel Events organisiert oder Stammtische arrangiert, bei denen die Mitglieder sich austauschen sollen. Das Ziel ist es die Kontakte zu verknüpfen.

Es war sehr aufschlussreich und interessant zu hören, wie unterschiedlich die Bildungswegen von Land zu Land sind und wir Stipendiaten und Stipendiatinnen haben uns sehr über die Möglichkeit gefreut das AHK in Atlanta besuchen zu dürfen.

Vielen Dank noch einmal an Matthias Hoffmann, den CEO der AHK und Melanie Moltmann, die Generalkonsulin!

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