Mein Praktikum bei Greyston Bakery

Vor fast genau einem Jahr wagte ich den Schritt und schickte meine Bewerbung für das Programm „Azubis USA & Canada“ ab. Seitdem ist viel passiert, und nun starte ich bereits in meine dritte Praktikumswoche.

Am 25.09.2023 begann ich mein achtwöchiges Praktikum bei der Firma „Greyston Bakery“, dort begrüßten mich Sharma und sein Kollege Ed sehr herzlich, danach habe ich an der Monatsbesprechung des Unternehmens teilgenommen in der unter anderem auch kurz das Leitbild des Unternehmens angesprochen wurde.

In den letzten Wochen konnte ich viel über die Philosophie des Unternehmens erfahren. Das Motto von Greyston Bakery lautet: „Wir bezahlen keine Menschen um Brownies zu produzieren, wir produzieren Brownies um Menschen zu bezahlen.“ Das Unternehmen folgt einer sogenannten „Open Hiring Policy“, bei dem Menschen mit wenig Erfahrung und herausfordernder Vergangenheit eine Chance bekommen, Berufserfahrung zu sammeln. Sie bieten Schulungen und Weiterbildungsmöglichkeiten an, um sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer wieder fest im Berufsleben stehen, bevor sie sich anderswo bewerben. So wird der Arbeitsplatz wieder frei und das Unternehmen kann anderen helfen.

Kommen wir zu meiner Arbeit im Unternehmen in den letzten zwei Wochen. Ich habe im September 2020 meine Ausbildung zur Mechatronikerin bei der Firma Schnupp begonnen, dort bauen wir in erster Linie neue Anlagen für die Automobilindustrie. Hier bei dem Unternehmen Greyston Bakery werde ich jetzt als Mechatronikerin für Instandhaltung in einer Brownie Produktion eingesetzt.

Dazu habe ich am zweiten Tag meines Praktikums meine Kollegen William, Jose und unseren Abteilungsleiter O´Niall kennengelernt. O’Niall führte mich durch die gesamte Produktionsanlage und erklärte mir detailliert die Funktionsweise jeder Maschine und jedes Sensors. Ab dem dritten Tag durfte ich William und Jose bei ihren täglichen Aufgaben begleiten, die unter anderem die Wartung der Brownies-Schneidemaschine, das Reinigen und Austauschen der Schneidemesser sowie die Überprüfung der Förderbänder beinhalten.

Zusätzlich zu unseren regulären Aufgaben sind wir auch dafür verantwortlich, sofort zu handeln, wenn wir über einen Lautsprecher gerufen werden. Unser Ziel ist es, Probleme so schnell wie möglich zu beheben, damit die Produktion nahtlos weiterlaufen kann. Das umfasst die Behebung von Problemen wie einem gestoppten Roboter oder einem gerissenen Förderband.

In der Zeit in der weder eine Kontrolle stattfindet noch ein Problem vorliegt, kümmern wir uns darum, dass alles abseits der Produktionsstraße gewartet wird. Dazu zählen z. B. das Austauschen von Luftfiltern oder das Nachfüllen von Schmiermittel.

Die bisher aufgezählten Arbeiten erledigen wir an den Produktionstagen von Dienstag bis Donnerstag. An Montagen und Freitagen kümmern wir uns um größere Projekte, wie der Montage eines neuen Deckels für die Pumpstation des Brownie-Teigs oder der Installation von neuen Sensoren.

Im Großen und Ganzen finde ich die Aufgaben von Instandhaltern in einer industriellen Brownies Bäckerei sehr interessant. Am faszinierendsten ist für mich jedoch, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Vergleich zu Deutschland zu entdecken.  Besonders herausfordernd für mich ist das amerikanische Einheitensystem, das mir gelegentlich Schwierigkeiten bereitet. Andererseits sind auch viele elektrische Bauteile verbaut, die ich bereits aus Deutschland kenne.  Ich freue mich darauf in den nächsten 6 Wochen noch mehr zu lernen und zu entdecken.

PS. Wenn jemand mal die Brownies probieren möchte: In Amerika kann man diese beim Whole Foods kaufen, außerdem sind die Brownies im Ben & Jerrys Brownie Eis.

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