Unseren ersten vollen Tag in Atlanta haben Cindy und ich mit einem morgendlichen Gottesdienst begonnen. Die Südstaaten sind bekannt für ihre intensive Ausübung des christlichen Glaubens. Als ich meine Gastmutter Shanell (sie ist 22 by the way) vor dem Essen beim Beten beobachtet habe, ergriff ich die Initiative und habe sie gefragt, ob sie mit Cindy und mir in die Kirche gehen möchte. Zu sagen, sie wäre begeistert gewesen, wäre eine Untertreibung.
Am Sonntagmorgen sind wir also zum Atlanta Dream Center gefahren. Gegründet wurde das ADC in 2003 von Pastor Paul Palmer, welcher uns auch gleich herzlich begrüßte. Das ADC ist gleichzeitig eine Missionsschule, die sich vielfältig sozial engagiert. Was mich persönlich besonders berührt hat, ist die Princess Night. Jeden Samstag verteilen Freiwillige Rose an Frauen, die ihren Körper für Geld verkaufen um zu überleben. Das ACD versucht mit dieser Aktion eine Beziehung zu den Frauen aufzubauen, um ihnen letztendlich dabei zu helfen, der Prostitution zu entkommen. Freiwillige, auch für andere Projekte, sind jederzeit willkommen.
Vor dem Gottesdienst hat eine Band selbstgeschriebene Lieder performt. Alle haben gesungen und getanzt. Anschließend hat man uns ein paar Minuten Zeit gegeben, um mit Mitmenschen zu beten oder einfach nur ein paar nette Worte untereinander auszutauschen.
Für den eigentlichen Gottesdienst war ein Gastredner anwesend: der ehemalige Profi-Football-Spieler Joe Jackson, der scheinbar schon beim Super Bowl gespielt hat. Der eigentliche ‚Star of the Show‘ war aber Pastor Palmer. Seine Worte haben viel in mir bewegt. Der ganze Gottesdienst war überhaupt sehr emotional. Pastor Palmer hat uns sogar namentlich erwähnt, ‚my dear friends from Germany‘, und uns für nächste Woche bei sich zu Hause zum Essen eingeladen. Gastfreundschaft wird in den USA großgeschrieben.
Nach unserem Besuch in der Kirche mussten wir uns erst einmal stärken, schließlich ging es im Anschluss mit Shanell auf den größten freistehenden Granitfelsen der Welt: ‚Stone Mountain‘. Dieser war definitiv auch etwas für uns Wanderanfänger. Und für das erste Mal waren wir wirklich nicht schlecht. Wir haben es in nur 40 Minuten ganz nach oben geschafft!
Belohnt wurden wir mit einer unglaublichen Aussicht über Atlanta, die man unbedingt gesehen haben muss. Aus diesem Grund werden wir am 1. April noch einmal für das Lasershow-Spektakel zurückkehren.
Am Gipfel selbst haben wir noch eine halbe Stunde verbracht, um die wunderschöne Landschaft zu genießen und uns dann auf den Rückweg begeben. Daheim wurden wir dann von Ms. Holloway, Shanells Oma, mit einem leckeren Dinner erwartet und beendeten damit unseren ersten mit vielen neuen Eindrücken bepackten Tag.
#wetriedsohard
Liebe Grüße, Caro & Cindy
To quote Steve Harvey: ‚You gotta jump to be successful!‘