Mein Praktikum bei Voestalpine

Servus und Hallo aus dem sonnigen Georgia, mein Name ist Sascha Melinz und ich komme aus dem schönen München. Ich mache meine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker bei der Maurer SE und möchte euch heute über mein Praktikum bei der Voestalpine Automotive Body Parts Inc. in White berichten.

Der Standort der Voestalpine in White fertigt ultra-hochfeste Karosserie-Komponenten für Premium-Automobilhersteller.

Das Werk hier befindet sich noch im Bau, daher sind die fertigen Hallen sehr modern, besonders für mich, da ich in einem 150 Jahre alten Werk in München lerne.

Das ist jetzt leider schon die letzte Woche meines achtwöchigen Praktikums. Ich habe viel Interessantes erfahren und auch einiges gelernt. Beispielsweise habe ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Trailer mit 19 Achsen gesehen, das war echt beeindruckend zu sehen wie so viel Masse bewegt wird. Der Trailer lieferte Teile für eine neue Presse, die in einer der neuen Hallen gebaut wird.IMG_1943

 

In den ersten zwei Wochen durfte ich miterleben wie ein neues Werk entsteht und auf was man bei der Planung von neuen Fertigungshallen achten muss. Wir haben Probebohrungen im Boden durchführen lassen, um die Beschaffenheit des Baugrunds festzustellen. Wenn der Baugrund wie in unserem Fall zu weich ist, muss ein Erdwall aufgeschüttet werden, der den Baugrund unter sich verdichtet. So wird das Wasser aus dem weichen Untergrund gepresst, wie wenn man einen Schwamm ausdrückt.

In dieser Zeit habe ich an einigen Meetings mit verschiedenen Firmen teilgenommen, was auch eine neue Erfahrung für mich war, da ich ja normalerweise nicht im Büro bin. Seit der dritten Woche bin ich in der Abteilung Instandhaltung, wo ich viele kleine Projekte zugeteilt bekomme, an denen ich selbstständig arbeiten darf. Ich habe u. a. einen Sicherheitszaun für eine Maschine gebaut, Böcke für die Schablonen der Presse geschweißt, eine Absaugung installiert, Schablonen der Presse repariert und vieles mehr.

Heute habe ich einen Ständer für einen Parabolspiegel gefertigt. Dazu habe ich mir selbstständig eine Konstruktion überlegt und anschließend die Teile mit der kleinen Bandsäge zurecht gesägt. Nun habe ich die Bodenplatte mit dem Höhenanreißer angerissen und mit einem Körner die Stellen der Bohrungen gekörnt. Ich habe die Bodenplatte mit der Säulenbohrmaschine und einem 8,5er Bohrer gebohrt und mit dem Senker gesenkt. Als nächstes habe ich den auf 6,5 Fuß gekürzten U-Stahl mit Hilfe des MIG-Schweißgeräts an die Bodenplatte geschweißt. Zuletzt habe ich den Parabolspiegel mit Schrauben an dem Ständer befestigt und installiert.

Bei Voestalpine finden häufig Betriebsfeiern mit Essen und Getränken für die Mitarbeiter statt. In den ersten vier Wochen gab es gleich zwei Feste zum einen Spring Fling und zum anderen Cinco de Mayo, ein Mexikanischer Feiertag. Solche Teambuilding-Events sollten wir auch in Deutschland einführen, das trägt erheblich zur Verbesserung des Arbeitsklimas bei und ist gleichzeitig eine gute Gelegenheit, um neue Mitarbeiter und Praktikanten willkommen zu heißen.

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Ein spannendes Erlebnis war die Evakuierung der Werkshallen wegen Sturmwarnung. Wir mussten alle unsere Arbeit niederlegen und in den Maschinenraum der großen Presse gehen, da dieser unterirdisch liegt. Nach circa eineinhalb Stunden durften wir dann wieder zurück an die Arbeitsplätze und waren froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

 

Ich bin stolz darauf und überglücklich ein Teil dieses einzigartigen Projektes „Azubis in die USA“ sein zu dürfen und bedanke mich bei allen, die mich dabei so tatkräftig unterstützt haben. Besonders danken möchte ich der Maurer SE, welche mir eine so qualitativ hochwertige Ausbildung mit abwechslungsreichen Lernmethoden bietet, und natürlich dem besten Ausbilder der Welt, Martin Österle. Ein Dankeschön auch an die Führungskräfte, den Betriebsrat und meine Vertreter in der JAV. Nicht zu vergessen die Joachim-Herz-Stiftung, ohne die das alles gar nicht erst möglich gewesen wäre, danke für die umfassende Planung und dir Yulia, dass du immer ein offenes Ohr für mich hattest. Ein weiteres Danke geht an die Berufsschule in der Deroystraße, die mich mit viel Geduld und Einsatz bei der Genehmigung des Visums unterstützt hat. Zuletzt möchte ich mich noch bei Voestalpine und meinen Gastgebern hier in den USA bedanken für die unvergessliche Zeit, die ich hier erleben durfte.

Ich weiß das echt zu schätzen und sage nochmals von ganzem Herzen ein großes Dankeschön.

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