Major, Dornier und ZwickRoell Besuch

Diese Woche waren wir neben unseren Kursen an der KSU zu Besuch bei zwei verschiedenen Firmen. Außerdem durften wir am Montag Abend bei einer Stadtratssitzung von Kennesaw dabei sein.

Diese wurde traditionell mit einem Gebet und einem Schwur gestartet, was in Deutschland nicht üblich ist. Dies zeigt den starken Patriotismus in Amerika und die tiefe Verankreung der Religion. Während der Sitzung wurde unter anderem eine Genehmigung einer Alkoholverkaufslizenz für einen Bierbrauer beschlossen.

Ein weiterer Punkt der Tagesordnung war „Public Comment/Business from the floor“, dabei durften alle Bürger sprechen, wenn sie wollten. Ein junger Mann hat sich, auch im Namen seines Mitstipendiaten, für sein Stipendium bedankt, dass er von der Stadt Kennesaw bekommen hat. Zudem wird eine Frau aus Kennesaw in den nächsten Tagen 110 Jahre alt und ihr Sohn wollte das einfach nur anmerken, dass sie die älteste Frau der Stadt ist und viele Veränderungen miterlebt hat.

Der letzte Punkt war der Bericht der verschiedenen Bereiche, wobei alle Stadtratsmitglieder von einem lokalen Festival berichteten, das diese Woche stattfand.

Danach wurden wir vom Bürgermeister eingeladen, uns mit ihm in seinem Büro zu unterhalten. Es war ein sehr interessantes Gespräch. Er hat uns sehr offen über seine Lebensgeschichte erzählt und uns die Möglichkeit gegeben unsere Fragen zu stellen. Während das Gesprächs konnten wir feststellen, dass er nicht der typische amerikanische Politiker ist, zum einen auf Grund seiner Lebensgeschichte, zum anderen wegen seiner Einstellung zu den Aufgaben eines Politikers. Er war der Meinung, dass er nicht der Anführer auf einer höheren Stufe ist, sondern zusammen mit den Bürgern etwas erreichen will. Für seine Amtszeit hat er sich unter anderem vorgenommen einen zentralen Treffpunkt in Kennesaw zu schaffen. Dies möchte er in Form eines Stadtparks umsetzten mit einer Freiluftbühne und viel Grünflächen auf denen sich Familien, Studenten und Leute aller alters und sozial Schichten treffen können. Mit der Motivation, dass jeder einzelne von uns etwas bewegen kann und wir den Unterschied machen können, haben wir uns von dem Bürgermeister verabschiedet.

Am Mittwoch haben wir uns auf den Weg zu Dornier MedTech, wessen Hauptproduktionsstandort in Deutschland ist, gemacht. Von Sabine´s Tochter, die dort gerade ein Praktikum absolviert, und ihrer Kollegin wurden wir herzlich empfangen und haben eine kleine Einführung in das Unternehmen bekommen. Danach haben wir eine Führung erhalten, wobei wir als erstes in der Lager- und Logistikhalle die Vorgänge und vor allem die Ladungssicherung erklärt bekommen haben. An unserem zweiten Stopp durften wir die Maschinen hautnah erleben. Ein Mitarbeiter hat uns gezeigt wie das medizinische Gerät zur Zertrümmerung von Nierensteinen funktioniert – alles anhand eines Eiswürfels. Dazu hat er uns einige technische Fakten erläutert.

Am Ende unserer Führung haben wir uns die Herstellung von speziellen Fibern angesehen. Dabei werden die Fiber geschnitten, mit einem Metallverschluss versehen und im Nachhinein mit einem Gas sterilisiert. Zum Abschluss unseres Besuches wurden uns alle Praktikanten vorgestellt und wir durften unsere offenen Fragen über deren Aufgaben, das Arbeitsleben und die Schwierigkeiten eine Beruf zu finden, aber auch die Umstellung von Studium auf Arbeitsleben stellen. Dies war eine sehr schöne Abrundung unseres Besuchs.

Anschließend ging es für uns zu ZwickRoell, einem Unternehmen, das Maschinen zur Qualitätsprüfung herstellt, mit einem großem Spektrum an vielen verschiedenen Maschinen, die für unterschiedliche Prüfungen eingesetzt werden können. Man kann mit diesen Maschinen die Qualität fast aller Produkte überprüfen, zum Beispiel Waffeln auf ihre Härte, Metallbaustücke auf ihre Belastbarkeit, aber auch Blaubeeren auf ihre Festigkeit prüfen. Ebenfalls werden diese auch zur Überprüfung der Produktsicherheit verwendet und für bestimmte Kundenansprüche, wie extreme Hitze oder Kälte, müssen die Prüfmaschinen angepasst und entwickelt werden. Nach einer Einführung in die Produktwelt und die verschiedenen Prüfmethoden, durften wir einen solchen Qualitätstest von einem Kunststoffwerkstück miterleben.

Dieses wurde in eine Prüfmaschine eingespannt, dann wurde eine Zugkraft darauf ausgeübt, bis es der Kraft nicht mehr standhalten konnte und gerissen ist. Danach durften wir unsere bisherigen Erfahrungen mit der amerikanischen Kultur und die Unterschiede, die wir dabei entdeckt haben, mit dem Geschäftsleiter teilen. Es war ein ereignisreichen und sehr spannenden Tag.

Viele Grüße aus Kennesaw

Theresa

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