Kaum zu glauben, aber nun sind wundervolle 10 Wochen um und wir sind wieder zuhause, im Gepäck hatten wir wunderschöne Erinnerungen und viele wundervolle Bekanntschaften. Savannah wurde, für viele von uns, ein zweites Zuhause. Daran sind auch maßgeblich die Gastfirmen beteiligt. Ich habe mein Praktikum bei der Coastal Logistics Group (CLG) absolviert, welches ein Logistikdienstleister ist, der sich auf Lagerhaltung, Projektfrachtmanagement, Verpackung, Papierlogistik und kundenspezifische Lösungen spezialisiert hat. Bereits an meinem ersten Tag wurde ich herzlich in der Firma und den jeweiligen Abteilungen begrüßt. Gestartet bin ich dann im Vertrieb und hatte dort die Möglichkeit eigenständig Angebote zu erstellen und mit dem Kunden aktiv in den Kontakt zu treten. In meiner ersten Woche hatte ich auch direkt die Möglichkeit mit dem General Manager nach Charleston zu fahren, um das dortige Lager zu begutachten. Während meines Praktikums durfte ich des Öfteren mit nach Charleston und hatte so auch die Möglichkeit die einzelnen Lagerhäuser zu vergleichen, die in Summe sechs sind. In meiner zweiten Woche wurde ich im Kundenservice eingesetzt und hatte dort die Möglichkeit eigenständig Aufträge anzunehmen und diese zu organisieren, was dem Operativen entspricht. Durch meine Erfahrungen im Bereich der Schienenlogistik konnte ich schnell ein Verständnis entwickeln, wie die einzelnen Transportketten ablaufen und wo CLG zum Einsatz kommt. Nach der Collegewoche, die definitiv mein Verständnis im Bereich von Logisticsmanagement verstärkt hat, ging es für mich wieder in den Kundenservice.
Innerhalb dieser Zeit hatte ich verstärkt auch die Möglichkeit die Abrechnungsprozesse für einen Großkunden eigenständig zu übernehmen und für jenen Kunden auch die Inventur zu übernehmen. Die Mischung aus Büro und Lagerhaus war für mich vorerst unbekannt, brachte mir aber sehr viel Spaß, so kam es dazu, dass ich die Möglichkeit hatte die Ware direkt anzunehmen und diese planungsmäßig im Lager verteilen ließ. Nachdem ich mich in der Rolle des Kundenservicemitarbeiter sicher fühlte hatte ich die Möglichkeit für die Rest meiner Zeit die komplette Urlaubsvertretung für einen Kollegen zu übernehmen, was mir unglaublichen Spaß gemacht hat und mir mehr Selbstvertrauen in dieser Rolle gegeben hat. Aus Kollegen wurden Freunde, was den Abschied definitiv schwieriger gemacht hat.

Nicht nur der Abschied von meinen Kollegen ist mir sehr schwer gefallen, sondern auch der von meiner Gastfamilie, die jetzt für Louisa und mich unsere zweite Familie ist. Zusammen haben wir so viel erlebt und unglaublich viel Spaß gehabt. Unser erster Ausflug ging in die Berge nach North Carolina, wo wir uns ein Footballspiel angeschaut haben, totally American! Nach weiteren Ausflügen nach Florida wurde uns zu ehren eine Art Prethanksgiving gefeiert, damit wir auch die komplette amerikanische Erfahrung hatten. Ein Tag voller Essen und Spaß mit der Familie bleibt auf jeden Fall unvergessen für uns.
Nicht nur das sondern auch das amerikanische Halloween ist unglaublich aufregend: Kostümwettbewerbe im Büro, Tonnen von Süßigkeiten und ausgefallene Dekoration machten den ganzen Oktober spannend. Am 1. November ging es dann aber direkt mit dem Weihnachtsfieber los, überall Weihnachtsmusik und die passende Dekoration ließen den Oktober komplett vergessen.
Neben der Arbeit haben wir auch innerhalb der Woche versucht einiges zu unternehmen, neben einigen Sporteinheiten, sind Antonia und ich spontan des Öfteren nach Hilton Head Island gefahren. Hilton Head Island ist eine Stunde von Savannah entfernt und eine Art Sylt von South Carolina, wo sich unter anderem die Schönen und Reichen treffen und zwei deutsche Praktikantinnen. Wunderschöne Sonnenuntergänge und lustige Abendessen machten diesen Ort für uns unvergesslich.
In meiner letzten Woche ging es für mich noch ein letztes Mal nach Charleston, wo auch ein Thanksgiving-Lunch stattfand. Die 2 Stunden Fahrt durfte ich mit dem Jeep meines Chefs überwältigen, der doch relativ entspannt auf dem Beifahrersitz saß. An meinem letzten Tag habe ich, auf Wunsch des Managements, eine Präsentation über mein Praktikum, meine deutsche Ausbildungsfirma und meine Erfahrungen und Unterschiede zu Deutschland gehalten. Meine anfängliche Nervosität war total unberechtigt, denn das Managementteam war komplett zufrieden und Zitat „beeindruckt von mir“. Was mich äußerst stolz macht, wenn man bedenkt, dass ich mit knapp zwei Jahren Berufserfahrung definitiv weniger Erfahrung habe als sie: Ein hoch auf das deutsche Ausbildungssystem. Nach meiner Präsentation ging es dann wieder direkt an den Schreibtisch. Als ich dann nach einiger Zeit im Lager war bekam ich den Anruf, dass ich schnell ins Büro kommen sollte: All meine Kollegen standen mit einer Torte und einem kleinen Geschenk im Besprechungsraum und wollten sich gebührend von mir verabschieden!

Samstags um 08:00 Uhr morgens ging es dann auch direkt zum Flughafen, wo wir um 10:00 Uhr unseren Flug nach Atlanta antreten sollten. Nach einem tränenreichen und emotionalen Abschied sind wir dann auch final durch die Sicherheitskontrolle. Die drei Flüge, die wir bestritten haben, gingen äußerst schnell um, sodass wir am Sonntag gegen 11:00 Uhr dann auch schon unsere Eltern in die Arme nehmen konnten. Nach den traditionellen deutschen Essen meiner Mutter war es schön Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen und sich bis Mittwoch zu akklimatisieren, bevor es am Mittwoch wieder an die Arbeit ging. Vielen lieben Dank an die Joachim Herz Stiftung und ein großes Dankeschön an Iris Schultz, die uns dieses Abenteuer ermöglicht haben. Serena
PS: Es ist nichts vom Jetlag zu spüren.

Footballspiel an der alten Universtät unseres Gastvaters
