Nachdem wir die letzte Woche Revue passiert haben lassen und uns über die Peer Buddy Sessions ausgetauscht hatten, widmeten wir uns unserem neuen Thema „Influence“. Zum Einstieg tauschten wir uns über Marketing Fails aus, wie beispielsweise von Wal-Mart, die sich nicht erfolgreich in Deutschland durchsetzen konnten, ein Tisch von IKEA, der etwas komisch benannt wurde sowie von Pepsi, die ihre Werbung falsch übersetzten und Dove, die bei der Doppeldeutigkeit einer Plakatwerbung Probleme hatten. Nachdem wir darüber in kleineren Gruppen diskutiert hatten, was eine gute beziehungsweise schlechte Marketingkampagne ausmacht und welche Trends momentan in der Werbung angesagt sind, kamen wir zu dem Fazit, dass oftmals das Marketing für ein Produkt oder eine Marke an Kulturunterschieden und Sprachbarrieren scheitert. Es ist also notwendig, sich dem jeweiligen Land anzupassen – KNOW YOUR AUDIENCE!

Im nächsten Teil des Meetings drehte sich dann alles um das Thema Musik und Marketing. In weiteren Breakoutsessions sprachen wir darüber, was unsere eigenen Playlists und Lieblingslieder, die wir bereits am Anfang des Seminars zusammenstellen sollten, über uns aussagen. Auch verglichen wir die Top 10 Hits 2020 aus den USA, Großbritannien und Deutschland und stellten einige Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede fest: Da es zwischen Deutschland und Großbritannien mehr Überschneidungen gab, als zwischen Deutschland und den USA, folgerten wir daraus, dass dies aufgrund der geografischen Nähe zurückzuführen ist. Des weiteren ist uns aufgefallen, dass der Deutschrap in der jüngeren Generation an Popularität gewinnt. Den Erfolg eines Songs oder eines Musikers macht nicht nur die Qualität der Musik aus, sondern auch die Organisation und Planung. Beispielsweise erfuhren wir, dass es notwendig ist, einen ausgefeilten Marketingplan bereits im Vorhinein zu erstellen, um nicht die falsche Zielgruppe anzusprechen und originellen Content entwickeln zu können. Dies fasste unser Gastsprecher Bryan Calhoun, der später zu unserer Session hinzugestoßen ist, so zusammen: „No two artists are the same, but building the direct connection with your fans is important“.

Als nächstes behandelten wir Kontroversen um und in der Musik und stellten uns die Frage, ob diese gesellschaftlich und moralisch vertretbar sind oder ob es sich hierbei einfach nur um die künstlerische Freiheit des Musikers handelt. Verknüpfend dazu wurde uns der Sozialreformer Frederick Douglass vorgestellt, der das Konzept der „aesthetic force“ prägte, die besagt, dass Emotionen dominanter sind als Logik und Fakten.
Außerdem lernten wir, dass Atlanta als inoffizielle Hip-Hop Hauptstadt bezeichnet wird und sich Rap aus den Südstaaten anders anhört als der von der West- oder Ostküste.Im Jahre 1992 war „Outkast“ die erste Hip-Hop Band des Südens, jedoch wurde zu der Zeit die Musikrichtung nur mit New York City oder Los Angeles assoziiert. Dr. Regina Bradley von der KSU hat zu diesem Thema schon mehrere Bücher veröffentlicht, die uns vorgestellt wurden. Hierbei redet sie auch über andere Musikrichtungen wie Funk, Blues und Gospel sowie die Darstellung von Wut, Spaß und Autos in der Musik. Im zweiten Teil unseres Meetings hatten wir noch einmal kurz die Möglichkeit, uns zusammen mit unseren Peer Buddys über die vorher besprochenen Themen auszutauschen. Wie oben schon erwähnt, war Bryan Calhoun in dieser Session unser Gast. Er ist der Vice President von Pandora Media und Executive in Residence von „Music & Entertainment Business Program“, kurz MEBUS. Da er schon 25 Jahre Berufserfahrung in diesem Bereich gesammelt hat, konnte er uns viele Einblicke in die Musikbranche durch seine Consultingfirma „Music Business Toolbox“ geben und unsere Fragen beantworten. Für uns war es besonders spannend, da er schon mit Superstars wie Kanye West, Nicki Minaj und G-Eazy zusammengearbeitet hat. Über die Zusammenarbeit mit großen Superstars erzählte er uns, dass viele bekannte Musiker eine gute Intuition besitzen und wissen, was in der Branche gut funktioniert, was sie somit sehr erfolgreich macht. Manche von ihnen kennen sich sehr gut mit Trends aus und steuern sogar ihr Marketing und ihre Social-Media-Kanäle in diese Richtung. Wusstet ihr, dass manche Stars über eine Million Dollar für nur eine Party ausgeben? Auf die Frage, wie er so erfolgreich geworden ist, antwortete er uns: „Follow how the money flows in the business and don`t hesitate to try new things!“.
Insgesamt war es ein spannender und informativer Nachmittag, bei dem wir viel über Marketing und Musik erfahren durften. Wir freuen uns auf unser nächstes Meeting, welches aber leider schon unser letztes sein wird.